Wenn sich alles dreht – Hilfen bei Schwindel

Zu den häufigsten Beschwerden, die Patienten zum Arzt führen gehören neben Kopf- und Rückenschmerzen Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Während wenige junge Menschen betroffen sind, leiden viele Ältere unter zeitweilen oder ständigen Schwindelsymptomen. Besonders Menschen über 65 Jahre sind hier betroffen. Oftmals sind Schwindelattacken harmlos, aber in manchen Fällen deuten Sie auf eine lebensbedrohliche Erkrankung hin. Jedenfalls ist wiederholter Schwindel eine grobe Beeinträchtigung der Lebensqualität. Was können die Ursachen für Schwindelanfälle sein? Hinter Schwindelgefühlen können sich neurologische Störungen, sehr oft aber Ohren-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Leiden, aber auch psychische Ursachen wie eine Angststörung verbergen. Plötzlich einsetzende, häufige oder anhaltende Schwindelanfälle sollten unbedingt von einem Facharzt, einem Neurologen, Internisten und/oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt, abgeklärt werden. Aufgrund der Aufzählung von verschiedenen Fachärzten ist bereits ersichtlich, dass eine richtige Diagnose einer Erkrankung, die sich in oder mit Schwindel manifestiert nicht einfach ist. Mögliche Ursachen: Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr (z.B. Menière-Krankheit) Entzündungen des Gleichgewichtsnervs (Neuritis vestibularis) Unfall- und Verletzungsfolgen wie z.B. durch Schädel-Hirn-Traumen Vergiftungen, die zu neurologischen Störungen mit unterschiedlichen Schwindelformen führen Bestimmte Augenerkrankungen mit visuellen Wahrnehmungsstörungen Störungen des Tast- und Fühlsinns, z.B. bei Mangel an Vitamin B12 oder bei Erkrankungen der peripheren Nerven, etwa im Rahmen eines Diabetes mellitus (Polyneuropathie); Herz-Kreislauf-Erkrankungen: zu niedriger/zu hoher Blutdruck, Herz-Rhythmus-Störungen Schlaganfall Multiple Sklerose Alzheimer-Demenz und andere Demenz-Formen Migräne Epilepsie Kleinhirnatrophien (Atrophie = Schwund/Abnahme) Psychische Erkrankungen wie Angststörungen Eine häufige Ursache für Schwindel ist eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr: Was kann man dagegen tun? Der gutartige anfallsweise auftretende Lagerungsschwindel kommt im Erwachsenenalter, vor allem bei älteren Menschen vor. Er ist sehr häufig und hat seinen Ursprung im Gleichgewichtsorgan. Bis zum 70. Lebensjahr leidet jeder Dritte irgendwann unter dieser harmlosen, aber zunächst bedrohlich erscheinenden, Schwindelform. Alterungsprozesse des so genannten Labyrinths (= Einheit aus Gleichgewichts- und Hörorgan) scheinen bei der Entstehung eine Rolle zu spielen. Hierbei bilden sich in der Flüssigkeit in den Bogengängen des Vestibularogans Steinchen (Canalolithiasis), die mit ihrem Gewicht die Sensorzellen im Inneren des Organs reizen und damit durcheinander bringen. Diese senden dem Gehirn gemessen an der Körperhaltung falsche Informationen, die dann nicht mehr mit den Informationen aus Lageempfinden und Sehen übereinstimmen, wodurch dann (Dreh)Schwindel entsteht. Meist hilft als Behandlungsmöglichkeit körperliche Übungen, Physiotherapie und Lagerungstraining, dh. eine spezielle Drehung des Patienten. Beispiel für eine andere schwere Form des Attackenschwindels ist der „Morbus Menière“, der erstmals von dem französischen Arzt Prosper Menière beschrieben wurde. Er tritt am häufigsten zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf, Männer erkranken öfter als Frauen. Bei dieser Schwindelform ist die Produktion der Innenohr-Flüssigkeit (Endolymphe) gestört und so entsteht ein Überdruck im Innenohr, der in Folge zu Schwindel führt. Oft kommt zu diesen Schwindelformen auch unangenehme Ohrgeräusche dazu: Hier sind Medikamente, die die Durchblutung des Innenohrs fördern oft hilfreich. Ein natürlicher und rezeptfreier Wirkstoff ist hier der Extrakt des Ginkgoblattes. Der Extrakt fördert die Durchblutung und verbessert die Sauerstoffversorgung und wirkt gleichzeitig auf die Nervenzellen im Gehirn. Auf diese Weise wirkt er positiv auf den Gleichgewichtssinn. Viele Menschen leiden aufgrund des Schwindels auch an Übelkeit? Die Übelkeit als Folge des Schwindels ist stets an erster Stelle zu behandeln: Hier empfiehlt es sich auf natürlicher Basis Ingwer einzunehmen. Ev. in Tablettenform. Oder entsprechende Medikamente, die auf chemischer Basis gegen die Übelkeit wirken. Es gilt aber zu bedenken, dass Wirkstoffe wie Dimenhydrinat auch müde machen können. Welche Möglichkeiten gibt es, wenn sich die Ursache des Schwindels nicht finden lässt? Immer wenn sich der Schwindel nicht durch eine ursächliche Therapie behandeln lässt, ist die symptomatische Behandlung nach wie vor Mittel der Wahl. Ein homöopathisches Komplexmittel, das für die Indikation "verschiedene Schwindelzustände" zugelassen ist, ist dann oft das Mittel der Wahl. Es besteht aus vier homöopathisch aufbereiteten Inhaltsstoffen, die sich in ihrer schwindelhemmenden Wirkung gegenseitig ergänzen: Anamirta cocculus D4 (Kokkelskörner) wirkt gegen diffuse Schwindelgefühle unterschiedlicher Genese, Ambra grisea D6 (Grauer Amber) soll Fehlsteuerungen des vegetativen Nervensystems regulieren, Conium maculatum D3 (Gefleckter Schierling) zielt auf Verstimmungszustände ab, Petroleum rectificatum D8 (Steinöl) hilft bei Reisekrankheit. Als Dosierung des Komplexmittels empfiehlt sich in der Akuttherapie alle 15 Minuten 10 Tropfen bzw. 1 Tablette über max. 2 Stunden einzunehmen, sowie zur Langzeittherapie 3 x täglich 15 bis 20 Tropfen bzw. 3 x täglich 1 Tablette. Eine weitere homöopathische Möglichkeit zur Behandlung des Schwindels ist Gelsemium sempervirens (Gelber Jasmin). Kann Schwindel auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein? Auch bestimmte Medikamente (z.B. einige Beruhigungs- und Schlafmittel, Muskelentspanner, Antiepileptika, Antidepressiva, Migräne-Präparate, Antibiotika, harntreibende Mittel (Diuretika), Herz-Kreislauf-Medikamente) können als Nebenwirkung oder zu hoch dosiert Schwindelgefühle auslösen, daher ist bei Schwindel nach Medikamenteneinnahme, oder nach Beginn einer neuen Therapie mit Medikamenten jedenfalls der Apotheker als Arzneimittelfachmann erster Ansprechpartner. Können auch Vitamine gegen Schwindel helfen? Wenn der Schwindel neurologische Ursachen hat, lässt sich das Problem manchmal durch die Gabe von B-Vitaminen beheben. Es gibt viele hochdosierte gute Vitamin-B-Komplex-Mittel in Ihrer Apotheke. Besonders sollte abgeklärt werden, ob kein Mangel an Vitamin B12 auftritt. Die meisten von Schwindel Betroffenen haben auch nur einen sehr niedrigen Vitamin D-Spiegel. Hier sollte dann jedenfalls ein Vitamin D Präparat eingenommen werden. Telephon für Anrufe: 0660 2255 122 Info für nach der Sendung: Mag.pharm. Gilbert Zinsler Landschafts-Apotheke Horn Mag.pharm. Zinsler KG Hauptplatz 14, A-3580 Horn Tel. 0043 2982 2255 0 Fax. 0043 2982 2255 4 email. gilbert.zinsler@apo-horn.at

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