Wie wirkt Mutterkraut gegen Migräne?

Erstellt von Mag. pharm. Gilbert Zinsler |

Mutterkraut hat eine dreifache Wirkung gegen Migräne: Es wirkt zielgerichtet, genau dort, wo Migräne entsteht – in den Blutgefäßen im Kopf. Es hemmt die Erweiterung der Blutgefäße und verhindert Entzündungsvorgänge, die den Schmerz verursachen.

Weiters ist ein anderer positiver Effekt zu bemerken: Mutterkraut wirkt frühzeitig noch bevor der Schmerz einsetzt. Somit gelingt es Migräne-Attacken vorzubeugen und deren Häufigkeit in der Anzahl zu verringern. Auch die Begleiterscheinungen der Migräne wie Übelkeit und Erbrechen können durch Mutterkraut gelindert werden. Diese Wirkung von Mutterkraut wurde in zahlreichen Studien untersucht.

Kann man die Wirkung von Mutterkraut wissenschaftlich erklären?
Für das Verständnis des Wirkmechanismus von Mutterkraut ist zunächst die Entwicklung eines Migräneanfalles zu betrachten: Ein Botenstoff im Gehirn, das Serotonin, wird von den roten Blutkörperchen, den Thrombozyten in großer Menge freigesetzt. Dies führt zur Erweiterung der glatten Muskulatur der Blutgefäße in der Hirnhaut. In weiterer Folge werden die Blutgefäße durchlässiger und Entzündungsmediatoren ausgeschüttet.

Diese dringen in die Gefäßwände ein und verursachen Entzündungen und Schmerzen an den Nerven. Mit jedem Pulsschlag werden diese Schmerzreize über die Nerven in Hirnareale weitergeleitet, die für Lichtsensibilisierung, Übelkeit und Erbrechen verantwortlich sind und die Migräne-Attacke begleiten.

Dadurch, dass Mutterkraut die überhöhte Freisetzung vom Botenstoff Serotonin blockiert, kommt es seltener zum Migräneanfall.

Was ist Mutterkraut? 
Das Mutterkraut ist eine alte Heilpflanze, die ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet war. Sie gehört zur Familie der Korbblütler und ähnelt in seinem Aussehen der Kamille. Wildwachsend kommt die Pfalnze in vielen Gärten auch bei uns vor, ohne dass man oft von Ihr Notiz nimmt. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus wurde das Mutterkraut (Tanaceti parthenii herba) von Dioskurides, einem der berühmtesten Ärzte der Antike, als Heilpflanze beschrieben. In Westeuropa wird Mutterkraut seit dem Mittelalter bei Fieber, Kopfschmerzen und Schwangerschaftsbeschwerden (daher auch der Name) eingesetzt, da es entzündungshemmend und schmerzstillend wirkt.

Migräne - was kann man sonst noch tun?
Migräne bringt pochende, meist einseitige Kopfschmerzen und unangenehme Begleiterscheinungen mit sich: Betroffene klagen über Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Sie sind häufig sehr empfindlich gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen. Die Beschwerden können einige Stunden, aber auch mehrere Tage dauern.

Migräne, die immer wieder auftritt sollte jedenfalls neurologisch abgeklärt werden. Am besten ist es schon vorab ein Migräne-, oder Kopfschmerztagebuch zu führen und mit diesem dann zum Facharzt zu gehen. Der Neurologe kann dann hochwirksame Medikamente verordnen, wenn klassische Schmerzmittel nicht helfen sollten.

Verschiedene andere Tipps können helfen Migräneanfälle zu verhindern:
Betreiben Sie regelmäßig leichten Ausdauersport.
Meiden Sie Stress – Entspannungstechniken helfen.
Unterstützen Sie Ihren Körper mit komplementärmedizinischen Methoden wie Akupunktur.

Trotz all dieser Hilfen leiden Betroffene – es sind leider doppelt so oft Frauen, wie Männer – immer wieder unter Migräne: Ihnen empfehle ich Mutterkraut in Kapseln auszuprobieren.

Wie wende diese Produkte an?
Die übliche Einnahme ist einmal täglich eine Kapsel. Da sich die Wirkung kontinuierlich aufbaut, sollte Mutterkraut über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Bei abruptem Absetzen dieses Arzneimittels nach längerer Anwendungsdauer können allerdings vorübergehend Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Unruhe, Muskelsteifigkeit und Gelenksschmerze auftreten. Zur Vermeidung solcher Beschwerden wird daher empfohlen, die Dosis über einen Zeitraum von 2 Wochen schrittweise zu reduzieren. Zum Beispiel: 1 Woche lang nur jeden zweiten Tag 1 Tablette pro Tag und in der Woche darauf jeden dritten Tag 1 Tablette pro Tag einnehmen.

Gibt es unerwünschte Wirkungen?
Wann eignet sich Mutterkraut nicht? Mutterkraut wird üblicherweise sehr gut vertragen und es gibt kaum Nebenwirkungen. Bei Personen, die auf Korbblütler als Pflanzen allergisch reagieren sollte Vorsicht geübt werden. Auch in der Schwangerschaft wird es aufgrund fehlender Studien nicht empfohlen.

Telephon für Anrufe: 0660 2255 122

Info für nach der Sendung:
Mag.pharm. Gilbert Zinsler Landschafts-Apotheke Horn
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